Open Data Day 2018 – ein Rückblick

Frau vor Bildschirm auf dem Open Data Day 2018

Open Data Day 2018 – ein Rückblick

Feinstaubsensoren und Co.

Am 3. März 2018 kamen weltweit Open Data Enthusiasten, Hacker und interessierte Bürgerinnen und Bürger zusammen, um sich in Workshops, Hackathons und Barcamps mit den Potentialen offener Daten auseinanderzusetzen. Wir waren in Köln und Düsseldorf dabei.

Zuletzt geändert am 11. Februar 2020

Open Data – eine Chance für Open Government

Unter dem Motto „Düsseldorf denkt Open“ richtete die Abteilung für Informationswissenschaft der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) unter Zusammenarbeit mit dem OKLab Düsseldorf und dem Open Data Team der Landeshauptstadt Düsseldorf den Open Data Day 2018 im Haus der Universität aus. Entwicklerinnen und Entwickler, Studierende, Lehrerinnen und Lehrer, Verwaltungsbeschäftigte sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger kamen hier zusammen.

In seinem einleitenden Vortrag zu Open Data stellte Dr. Tobias Siebenlist (HHU und OK Lab Düsseldorf) die Potentiale offener Daten für die Öffnung von Verwaltung- und Regierungshandeln (Open Government) heraus. „Offene Daten fördern neue Formen der Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Verwaltung und Zivilgesellschaft“, so Siebenlist. Im Anschluss begrüßte Thomas Geisel, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf, die Teilnehmenden und betonte die Bedeutung offener Daten für die Demokratisierung von Wissen.

Civic Tech: Feinstaubsensoren selber bauen

Nach weiteren Kurzvorträgen ging es mit parallel laufenden Workshops weiter im Programm. Die Teilnehmenden hatten die Qual der Wahl zwischen einem Do-it-Yourself-Feinstaubsensor-Workshop, einem Calliope mini-Workshop für Schulklassen und Lehrkräfte sowie zwei Vorträgen zu Open Data.

Ich entschied mich für den Feinstaubsensor-Workshop. Mit rund 25 Personen ging es nach einem kurzen Input zum Feinstaub-Projekt des OK Labs Stuttgart ans Tüfteln. In weniger als dreißig Minuten hatten wir mithilfe einer Bauanleitung und fachkundiger Unterstützung durch das OK Lab Düsseldorf unsere eigenen Feinstaubsensoren aus elektronischen Bausteilen zusammengesetzt. Das Beste daran: Die Sensoren verfügen bereits über einen WLAN-Accesspoint und können nach Anmeldung über das OK Lab sofort in Betrieb genommen werden. So kann die Zivilgesellschaft eigenständig Feinstaubwerte erheben und auf der Website luftdaten.info veröffentlichen. So einfach geht Civic Tech!

Hacken für saubere Luft in Köln

Von Düsseldorf ging es weiter nach Köln. Auch hier drehte sich der Open Data Day, der vom hack.institute und dem OK Lab Köln veranstaltet wurde, um das Thema saubere Luft. In diesem Fall lag der Fokus jedoch nicht auf Feinstaub, sondern auf dem Luftschadstoff Stickstoffdioxid. Das Thema des Kölner Open Data Days war angelehnt an ein Civic-Tech-Projekt zur Messung von Luftschadstoffen – ein Kollaborationsprojekt der Stadt Köln, des Kölner OK Labs und der Technischen Hochschule Köln, das im Rahmen der Open.NRW-Pilotprojekte „Kommunales Open Government in NRW“ vom Land gefördert wurde. Ziel des Projektes ist der flächendeckende Ausbau von Messstationen im gesamten Kölner Stadtgebiet und die Bereitstellung der gewonnenen Daten als Open Data.

Bei meiner Ankunft am Nachmittag wurde in drei Teams bereits fleißig gehackt. Die Gruppen hatten sich im Anschluss an einen Pitch vom Vormittag gebildet. Eines der Teams arbeitete beispielsweise daran, die Ergebnisqualität der Stickstoffoxid-Sensoren in Köln zu optimieren. Eine andere Gruppe entwickelte eine Schnittstelle, um die Ergebnisse der Kölner Sensoren mit den oben erwähnten Stuttgarter Sensoren zu verbinden, um eine gemeinsame Datenauswertung und Visualisierung zu ermöglichen. Im Sinne des Open Governments waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Stadt vor Ort, um sich in einem Barcamp mit den anderen Teilnehmenden des Open Data Days auszutauschen.

Veranstaltungen wie der Open Data Day bringen weltweit unterschiedliche Akteure aus Verwaltung und Politik, Open Data Community und Zivilgesellschaft zusammen und machen deutlich, welche Potentiale in offenen Daten und kollaborativen Austauschformaten liegen. Wir freuen uns bereits auf den nächsten Open Data Day!